Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.....

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Benno
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Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.....

Beitrag von Benno »

Shame on me - ich weiß.
Wollte Ölwechsel machen und habe das Gewinde zerstört. Also nicht das der Schraube, sondern das Gewinde im Motorblock.....

Wer hat Ideen für mich? Mein Motorradschraubermeister meinte, 1000 Euro. Und überhaupt hätte er ja keine Zeit dafür.....
Motor raus, auseinander, neues Gewinde rein. Massig viel Zeit, also Arbeitsstunden.
Shit.

Der freundliche Suzukihändler Lindfeld aus Dortmund hat mir einen Gewinde-Einsatz in Aussicht gestellt. Aber dafür muss ich mir einen Hänger borgen und Gi-Do-Gi fahren. Naja, vielleciht hab ich's ja verdient.... :?

Hat noch jemand ne Idee (außer Loctite!!!)?

Viele Grüße
Sven
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AoS
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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von AoS »

Benno hat geschrieben:Wer hat Ideen für mich? Mein Motorradschraubermeister meinte, 1000 Euro.
Der hat keine Lust und wäre für mich gestorben.

Du bist nicht der erste und wirst nicht der letzte sein, der dieses Gewinde ruiniert. Das passiert andauernd.

Ob man jetzt eine Gewindebuchse einsetzt oder ein größeres Gewinde einschneidet ist wahrscheinlich egal. Es wird ja wohl ein paar Werkstätten in deiner Nähe geben, geh auf www.gelbeseiten.de und ruf ein paar davon an. Grundsätzlich sollte auch eine Auto- oder Traktorenwerkstatt in der Lage sein, so etwas ohne Ausbau des Motors zu erledigen.

Grüße,
Dirk
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fkandolf
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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von fkandolf »

Hallo, hatte das selbe problem auch ,
habe eine einfache lösung gefunden ,die schon drei ölwechsel lang hält.
Die Antwort : POWER- STAHL
ein zweikomponenten stahlkleber.

Dazu habe ich da moped auf die seite gelegt, vorher sprit raus ,
dann das alte kaputte loch schön säubern.
das zeug angerührt,bzw geknetet und in das loch an den rand gedrückt,
so ca 1mm dick. dann eine schöne neue schraube ganz vorsichtig und zart einfach reingedreht. die mutter vorher ein tropfen öl drauf ,damit sie nachher nicht auch noch festklebt.

hab zur vorsicht die rest knete von außen drumrumgeschmiert.
das zeug wird wirklich stahlhart und bildet ein neues schönes gewinde .
wie gesagt ,schon dreimal ölwechsel gemacht,schraube natürlich immer ganz vorsichtig wieder rein und nichtzu fest anziehen.
bis lang immer noch dicht.
es gib den powerstahl bei ebay ca 10 euronen .bis 400 grad haltbar
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Benno
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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von Benno »

Vielen Dank für eure Antworten. Das gibt mir wieder bissl Perspektive.

Habe die Schraube jetzt "fest"gedreht. Aber nicht knallig - aus Angst vor Überdrehen. Werde mal schauen, ob es bei einer Fahrt hält.
Weiß leider nicht, ob der Motorblock sie losrütteln könnte.

fkandolf:
Ich habe den Power-Stahl gefunden:
http://www.ebay.de/itm/Kaltmetall-Power ... 2a055b52e8

Wie heiß wird die XF (habe mal was von ca. 100 Grad maximum gelesen)? In der eBay-Beschreibung steht, dass Power-Stahl bis max. 260 Grad hitzebeständig ist.
Ansonsten finde ich die Idee super. Vielen Dank dafür!!!!!

Gruß aus Gießen,
Sven
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fkandolf
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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von fkandolf »

hab nach längerem suchen powerstahl bis 400 grad gefunden ,weiß leider nicht mehr woher,aber 260 reicht vollkommen.
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AoS
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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von AoS »

Hi,

Epoxidharz-Knete (es gibt dafür unterschiedlichste Bezeichnungen) dürfte auch funktionieren, ja. Ist natürlich gepfuscht, aber Provisorien halten manchmal ewig.

Auf der Webseite http://www.motorradteile-bursig.de/richten.htm findet du ganz unten sogar das Beispiel eines durch geschliffenen Gehäusedeckels, auch Motorrad-Online hat hier einiges dazu stehen: http://www.motorradonline.de/de/zubehoe ... all/102984

Grüße,
Dirk
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Benno
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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von Benno »

Hallo Dirk,

prima, war sehr interessant. Ich probiere zweigleisig zu fahren und mich deinem Rat folgend mal in Werkstätten umhören. Den Komponentenkleber bei eBay habe ich schon bestellt.

Vielen Dank und Gruß
Sven
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Streifer
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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von Streifer »

Ich würde mich erstmal speziell nach Motoreninstandsetzern umschauen.
Die haben bei solchem Ungemach meist mehr Erfahrung.
Falls du die Kaltmetallmethode bevorzugst, solltest du die Schraube durchbohren und zusätzlich mit Draht sichern-wie bei Rennmaschinen- so kann sie zumindest nicht verloren gehen...

Gruss
Streifer
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bike-didi
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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von bike-didi »

Hallo Sven,
ich würde auch einkleben - allerdings kein neues Gewinde einkleben/-drehen - sondern: Stahlbus Ölablaßventil. Fortan brauchst Du nie wieder eine Ölablaßschraube ausdrehen.
Das schon bestellte Epoxyharz kannst Du dafür verwenden. Das ist definitiv kein Pfusch, wird vom Fachmann auch so repariert und hält ewig... . Vorher alles schön fettfrei machen, am besten Öl ablassen, Mopped einen Tag vorher auf die Seite legen und den Bereich um die Ablaßschraube mit Bremsenreiniger vom Öl befreien.
Viele Grüße

Didi

Honda NC 700 X, Belgarda SZR 660, demnächst KTM Duke 390

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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von Benno »

Prima Idee, Didi. Vielen Dank.

Habe das Maß gefunden und diese hier bestellt
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0960079462
Wenn's gewünscht wird, dokumentiere ich auch mal den Einbau.


Viele Grüße aus Gießen.
Sven
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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von Benno »

Kurzer Reparatur-Bericht.

Nachdem ich mir aufgrund der netten Ideen hier das Kaltmetall und das Ölablassventil besorgt habe, bin ich wie folgt vorgegangen:

- Ölablassschraube, die noch so weit im Gewinde saß, dass es nicht tropfen konnte, raus. Damit auch das Öl.

- Ölfilter ebenfalls raus. Nach rechts an die Wand gelehnt und über Nacht so stehen gelassen, damit so viel Öl wie möglich abfließen kann. Dann nochmal einen frischen Liter Öl zum Durchspülen (Metallspäne!!!) nachgekippt. Und wieder nach rechts geneigt. Am eigentlichen Operationstag wieder gerade auf den Hauptständer gestellt und bis nachmittags gewartet.

- nach etlichen Popeltests im Gewinde und "Entölungsversuchen" mit Bremsenreiniger habe ich den ersten Versuch mit dem Kaltmetall gestartet. Da immer noch ein klein wenig Öl im kaputten Gewinde war, hat die Kaltmetall-Knetmasse erst gar nicht gehalten. Nach ein paar Stunden war dann aber Schluss mit Öl und ich konnte das Kaltmetall problemlos in das kaputte Gewinde drücken. Hat dann auch gehalten.

- Dann das Ölablassventil vorsichtig und nur mit Handkraft reingeschraubt, außen rum ebenfalls noch ein wenig Kaltmetall. Fertig. Nach 2 Stunden Öl rein und warm laufen lassen. Dicht!

Was soll ich sagen: es ist immer noch dicht und ich bin gestern meine erste Tour gefahren. Bleibt nur zu hoffen, dass das Kaltmetall nicht irgendwann da rausbröselt.

Ich bin heilfroh, dass ich meinem (jetzt ehemaligen) Motorradschrauber"meister" eine lange Nase zeigen kann. SummaSummarum hat mich der ganze Spaß (Kaltmetall, Ölablassventil, nochmals neues Öl) kanpp Hundert Euro gekostet.

Vielen Dank für die Tipps von euch!!!!!

Viele Grüße
Sven
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willi_the_poo
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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von willi_the_poo »

Du bist nicht der erste und wirst nicht der letzte sein, der dieses Gewinde ruiniert. Das passiert andauernd.
Wie passiert das denn? Das Problem habe und hatte ich mit anderen Fahrzeugen nicht. Für die Schraube gibt es doch meines Wissens auch ein vorgeschriebenes Drehmoment.
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AoS
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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von AoS »

Erstes lässt sich eine Schraube mit großem Durchmesser relativ leicht schief einsetzen, und dann dreht der Laie sie halt völlig falsch ein ohne sich Gedanken zu machen.
Und zweitens glaube ich sogar, dass die Verwendung von billigen und kaputten Drehmomentschlüsseln hier viel mehr kaputt macht, als gute Schlüssel helfen. Ohne Schlüssel reicht es völlig, die Schraube ordentlich fest zu ziehen. Mit einem Mistschlüssel (und gern noch dem oben genannten, von Hand vermurksten Gewinde) stellt der Gelegenheitsschrauber aber Hirn und Feingefühl ab, bis es knackt.

Gruß,
Dirk
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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von Benno »

Guten Morgen.

Ich denke, das Problem hat schon damit begonnen, wie Dirk es angedeutet hat: schätze, die Schraube war schon schief drin, denn ich habe eine ganze Zeit lang gebraucht bis ich sie überhaupt los bekommen hatte....

Beim Einsetzen habe ich einen neuen Kufper-Dichtring druntergelegt - vorher war keiner dran. Ohne Drehmomentschlüssel habe ich versucht, sie fest zu ziehen. Aber da war - ohne großen Krafteinsatz - sehr sehr bald Schluss und damit hatte ich sie überdreht.

Von Hirn ausstellen will ich jetzt nicht so direkt reden wie Dirk. Der Gefahr war ich mir durchaus bewusst, aber es ging ohne zu großen Kraftaufwand ganz einfach und schnell schief!

Aber ihr solltet das ja kennen mit "Dem Stein werfen und der Schuld"...., und ich denke, dass jeder - in welchem Bereich auch immer - mal Lehrgeld zahlen muss. Hohn und Spott nutzen da eigentlich nicht wirklich.

Viele Grüße
Sven
ruhri
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Re: Gewinde für die Ölablassschraube im Motorblock zerstört.

Beitrag von ruhri »

Hi,

@AoS: Die Toleranzen billiger Drehmomemtschlüssel werden selten für den Gewindetod verantwortlich sein. Das Abschalten von Hirn und Feingefühl in Verbindung mit dem langen Hebel eher ... .

In einem mir gut bekannten Fall (hüstel :oops: ) haben mehrere Ölwechsel ohne Dichtringwechsel mit jeweils etwas zu viel Kraft (nämlich ohne Drehm.schlüssel) zum Schaden geführt.

@benno: Wer hat denn die Schraube ohne Dichtring so montiert, dass du sie kaum los bekommen hast ? Vielleicht war sie ja schon vorher mit irgendeinem Dicht-/Klebmittel in den letzten Gewinderest eingesetzt.

Gruß
ruhri
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