Kettenspannung überprüfen, aber wie???

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Lakis
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Kettenspannung überprüfen, aber wie???

Beitrag von Lakis »

Hallo zusammen,

die Überprüfung der Kettenspannung scheint einer Doktorarbeit zu gleichen. Überall lese ich verschiedene angaben. Aufgebockt, auf dem Seitenständer ohne Last, mit Last etc.

Kann mir jemand genau schreiben und vielleicht sogar mit Bildern zeigen, wie man die Kettenspannung richtig überprüft.

Ich wäre Euch/Dir sehr dankbar!

LG Lakis
EsCaLaToR
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Beitrag von EsCaLaToR »

Wie man es richtig macht, haben wir auch noch nicht rausgefunden.

Bei mir ist das auch nur Bauchgefühl.
Ich stelle sie auf den Hauptständer, und stelle dann so ein, dass ich etwa 2 cm nach oben und unten drücken kann, natürlich an der straffesten Stelle.

Und immer bedenken: zu straff kann eher Schaden, als ETWAS zu locker.
Zuletzt geändert von EsCaLaToR am 7. Apr 2009, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.
ruhri
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Beitrag von ruhri »

Hi,
ich mache das wie EsCaLaToR. Gerade so, dass man die Kette noch gegen die Unterkante des Schleifschutzes heben/drücken kann.
Das Einstellen geht übrigens am Besten bei frisch geschmierter Kette.

Gruß
ruhri
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sauerländer
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Beitrag von sauerländer »

Hallo
Ich mache das im Prinzip wie ruhri ,nur das ich den Durchhang mit dem
Zollstock messe.(ca.20-25 mm)
Grü0e Jürgen
einmal Freewind ,immer Freewind
Lakis
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Beitrag von Lakis »

Ich bin mir nicht ganz sicher,ob ich es richtig verstanden habe.

Messt Ihr nur die unten hängende Kette und genau an der Mitte der Kette zwischen Großen und Kleinen Ritzel?

Bei mir berührt die Kette ganz locker den Gummi (Kettenschleifschutz) und wenn ich Sie runter drücke/ziehe dann ist sie vom Gummi 4 cm entfernt, ist das OK?

LG Lakis
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luna
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Beitrag von luna »

Hallo zusammen,

ich glaube es macht einen Unterschied, ob die Freewind "normal" eingestellt oder herabgesetzt ist. Wenn ich meine Herabgesetzte einstelle, wie Ihr es beschreibt, hängt die Kette sowas von durch, wenn ich draufsitze (und ich wiege nicht die Welt - ca 62 kg), dass man mich an der Ampel schon angesprochen hat. Man könnte sagen, die Kette wird mit Balast lockerer. Im Normalfall soll sie wohl straffer werden. Also, kommt bei uns auch immer noch der Belastungstest dazu.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an :P

Grüßle Nicole
ruhri
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Beitrag von ruhri »

Hi,
Lakis hat geschrieben:Messt Ihr nur die unten hängende Kette
Ja.
Ich würde 4 cm zwischen oberen und unteren "Spannungspunkt" (also Kette in der Mitte zwischen Ritzel und Blatt hoch heben und runter drücken soweit es mit normaler Kraft geht) für eher knapp halten - habe das aber noch nie genau gemessen.

Gruß
ruhri
Lakis
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Beitrag von Lakis »

Hallo Ruhri,

also du meinst Motorrad auf dem Hauptständer, dann die Kette in der Mitte nach oben drücken. Bei mir berührt Sie dann sehr schnell den Gumminippel des Kettenschleifschutzes, so dass ich nicht weiter drücken kann, owohl sie noch nihct gespannt ist. Dann nach unten drücken, macht bei mir 4,5 cm ist das so OK?

Danke und Gruß

Lakis
ruhri
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Beitrag von ruhri »

Hi,
wenn ich die Kette nach oben drücke, spüre ich - bevor sie an das untere Ende des Schleifschutzes anstößt - den ersten leichten "Zug". Sie sollte sich auf jeden Fall dann weiter ohne größere Kraft gegen den Schutz drücken lassen.
Denn: Lieber schlapp als knapp !

Gruß
ruhri
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Big_A
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Beitrag von Big_A »

luna hat geschrieben: Wenn ich meine Herabgesetzte einstelle, wie Ihr es beschreibt, hängt die Kette sowas von durch, wenn ich draufsitze (und ich wiege nicht die Welt - ca 62 kg), dass man mich an der Ampel schon angesprochen hat. Man könnte sagen, die Kette wird mit Balast lockerer. Im Normalfall soll sie wohl straffer werden. Also, kommt bei uns auch immer noch der Belastungstest dazu.
Bei mir siehts genauso aus. Meine ist nicht tiefergelegt. Wenn ich mich drauf setze, wird die Kette lockerer. Ich habe auch gedacht, sie sollte straffer werden, wenn man drauf sitzt. Zumindest kenne ich das von anderen Mopeds so.
Man muß also beides messen. Einmal im aufgebockten Zustand (straffer) und einmal mit Belastung, wenn man drauf sitzt (lockerer).
Da den goldenen Mittelweg zu finden, ist gar nicht so einfach.
Wichtiger ist auf jeden Fall, dass sie nicht zu locker ist, wenn man drauf sitzt. Sie soll schließlich nicht während der Fahrt abspringen.
Das Vergnügen hatte ich schon mal, inkl. 3 Wochen Krankenhausaufenthalt.... .

Beste Grüße !

8)
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Brummbär
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Beitrag von Brummbär »

Big_A hat geschrieben: ... Wenn ich mich drauf setze, wird die Kette lockerer. Ich habe auch gedacht, sie sollte straffer werden, wenn man drauf sitzt. Zumindest kenne ich das von anderen Mopeds so.
...
Das Schwingenlager der Freewind sitzt ein wenig zu niedrig im Rahmen. Oder halt das Ritzel zu hoch! :wink:
Zum Vergleich mal ein Bild einer XR 600

Bild

Bild

Man kann schön erkennen, dass das Ritzel bei der XR unterhalb der Linie zwischen Radachse und Schwingenachse sitzt. Federt nun das Hinterrad ein, kommen die drei Punkte irgendwann auf eine Linie und somit auf Strecklage.
Bei der XF kann man das Ritzel leider nicht so schön sehen, jedoch erahnen. Die drei Achsen liegen schon mehr oder weniger in Strecklage. Federt die XF hinten ein, entspannt sich die Kette daher. Leider „wandert“ dadurch auch der Drehpunkt der Schwinge nach unten und die Kette nagt unten am Schwingenschleifschutz.
Grüßle

Brummbär

"Man kann eine Freewind nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - eine Freewind braucht Liebe."Bild
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Big_A
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Beitrag von Big_A »

@ Brummbär:

Super Beschreibung! Das erklärt so manches. Vor allem, warum sich der Schwingenschutz unten und nicht oben durchschleift.

Danke!
Gelöschter Benutzer 480

Beitrag von Gelöschter Benutzer 480 »

Danke für die Info's,na dann steht ja einer Höherlegung nichts mehr im wege.

Mfg Uwe
Dolmant
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Beitrag von Dolmant »

Brummbär hat es mit den Bildern ja schon sehr anschaulich erklärt.

Wenn die Linie zwischen Kettenblattmitte und Ritzelmitte waagerecht ist, ist der "Abstand" zwischen beiden am längsten (Blaubär erwähnte das als Strecklage). Wenn man zu zweit diesen Zustand herstellen kann und hierdrauf die Kettenspannung einmal einstellt (also noch leichtes Spiel und nicht gespannt wie ein Flitzebogen - an mehreren Stellen probieren) kann man danach das Moped auf den Seiten- oder Hauptständer stellen, den Kettendurchhang messen und für zukünftige Einstellungen als Maß nehmen. Nur muss man dann immer auf Seiten- oder Hauptständer messen.
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wbdz14
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Beitrag von wbdz14 »

mal ein paar grundsätzliche beobachtungen zum kettenverschleiß, nachdem ich in drei jahren drei ketten unterschiedlicher marken aufgebraucht habe:

vom 02.03.2007 (km-stand 32700)gekauft, kette neuwertig, original suzuki kette
45000 Kette gespannt und gefettet, Luftfilter gereinigt
45940 Kette gespannt und gefettet
47330 Kette gespannt und gefettet, Hintere Bremsbeläge getauscht
48378 Kettenkit gewechselt, enuma extra verstärkt

55200 Kette gefettet und gespannt
62800 Kette gespannt und gefettet
64680 Rücklichtbirne erneuert, Kettenspannung eingestellt
66574 Kette gesäubert, gefettet und gespannt
67694 Kette gespannt und gefettet
69593 kette,vorderes kettenblatt neu, RK

72378 Kette gespannt und gefettet
83512 Kette gespannt und gefettet
84420 Kettenschloß gängig gemacht, Kette gespannt
85256 Kette gespannt
85942 Kette gespannt
86818 Kette gespannt
87635 Kette gespannt, Mechanismus am Anschlag

so ein kettenleben scheint sich in zwei phasen zu unterteilen. eine erste phase (ca 15000km), in der sich die kette nur sehr langsam längt, dann eine zweite phase von ca. 5000km, in der ich ca alle 800 bis 1000km massiv nachstellen muß, wobei der kettentod nicht durch verschleiß der glieder oder der ketténblätter eintritt, sondern durch das ende der verstellmöglichkeiten des kettenspanners.
wenn man also anfängt, die kette nachspannen zu müssen, sollte man auch langsam über einen ersatz nachdenken.
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